Heute wurde ich von der Thurgauer Zeitung ans OpenAir Frauenfeld eingeladen, um über Klimaschutz und OpenAir zu sprechen.
Das habe ich natürlich gerne gemacht, ihr findet den Artikel HIER
Ich möchte noch ein paar Gedanken ergänzen. Während man überall wieder von den schlimmen Abfallbergen liest und sich viele über die heutige Jugend empören, lohnt sich ein nüchternen Blick auf die Statistiken. Gemäss dem Tagblatt betrug der gesamte Abfall im Jahr 2018 297 Tonnen. Rechnet man pro Kopf kommt man auf unter 2 Kilo. Zum Vergleich beträgt der Schweizer Durchschnitt 700 kg pro Kopf und Jahr. So gesehen liegt der Abfallberg am OpenAir Frauenfeld sogar im Durchschnitt, welcher 180 000 Besucher*innen verursachen würden. Es ist einfach die riesige Menge am OpenAir, welche die Abfallproblematik uns wieder richtig bewusst macht. Zweifelsfrei ist Handeln gefragt, jedoch noch mehr im Alltag als am OpenAir. Ich finde es natürlich dennoch tragisch, wenn Menschen ihren Abfall einfach liegen lassen und ihre Zelte nicht mehr mit nach Hause nehmen!
Zur CO2 Billanz des OpenAir Frauenfeld gibt es leider keine Zahlen. Vorbildlicher ist hier das OpenAir St. Gallen, welches bereits Anstrengungen unternimmt klimafreundlicher zu werden und Restemissionen von 2500 Tonnen angibt. Das wären pro Person ca 25 kg (bei 100’000 Besucher*innen). Die gleiche Menge erreicht man schnell einmal bei einer Fahrt in die Berge mit dem Auto. Solange täglich bis zu 100’000 Personen in Zürich fliegen, bleibt ein Festival ein Tropfen auf einen heissen Stein. Verursachen Sie doch an einem einzelnen Tag ein vielfaches der Emissionen eines Festivals.
Allgemein spannende Fakten gibts beim Nachhaltigkeitsbericht des OpenAir St. Gallen. So ist zum Beispiel auch der Stromverbrauch mit 1 kwh/Person/Tag nur 5% des durchschnittlichen Strombedarfs.
Fazit: Viel Lärm um die Abfälle an OpenAirs, jedoch ist unser alltäglicher Abfall viel schlimmer. Da müssen wir dringend handeln. Auch die CO2 Billanz eines Festivals ist wohl absolut durchschnittlich und auch als Klimaschützer kann man durchaus ein Festival mit gutem Gewissen besuchen. Ich wünsche allen viel Spass am OAFF, verhindert Foodwaste und nehmt eure Abfälle und Zelte mit!